Logbucheintrag: 01.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 20°C

Die Marina hier ist bekannt für ihre Sicherheit. Das Personal ist vor allem auch bei schlechtem Wetter präsent. Sie kontrollieren rund um die Uhr die Stege, prüfen die Leinen der Boote und sorgen für Sicherheit. Heute morgen hat der Wind deutlich nachgelassen. Am späten Vormittag zeigt sich sogar die Sonne. Wir nehmen die Chance wahr und unternehmen einen Spaziergang zum Strand. Das Meer ist noch stark bewegt. Hohe Wellen laufen am Strand aus. Von Landseite sieht es wirklich schön aus, doch auf dem Meer möchte ich jetzt nicht sein....



Logbucheintrag: 02.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 20°C

Bei seinem morgendlichen Kaffeekränzchen hat Karl gehört, dass auf Grund des Sturmes alle Häfen auf Mallorca geschlossen worden seien. Auch der Seeverkehr bei Gibraltar wäre völlig zum Erliegen gekommen. Schäden hätte es in einigen Marinas ebenfalls gegeben. Wir persönlich sind immer glücklich, wenn wir einen Sturm schadlos überstanden haben.



Logbucheintrag: 05.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 23°C

Die ersten drei Mittwoch im Monat ist immer Markt in El Ejido. Ich kann Uwe zu einem Besuch überreden. Es ist ein typischer südländischer Markt auf dem Kleidung, Schuhe, Wäsche, Stoffe, Haushaltswaren, Spielzeuge usw. und natürlich Obst und Gemüse angeboten werden. Der Obst- und Gemüseeinkauf gestaltet sich für uns ein wenig mühsam. Es sind keine Preise ausgewiesen. Wie sollen wir den günstigsten Anbieter ausfindig machen? Theoretisch müsste ich für jedes Gemüse an allen Ständen den Preis erfragen sind. Wir hoffen einfach mal auf marktgerechte, angepasste Preise für Radieschen, Blumenkohl, getrocknete Chilischoten, Orangen, Mandarinen und Weintrauben. Jetzt aber nach Hause.......
Heute Abend ist zum ersten Mal deutscher Seglerstammtisch. Nach dem Motto: was die Engländer können, können wir doch auch. In netter Runde bei Bier und Tapas wird sich erst mal beschnuppert. Der deutsche Stammtisch soll zu einer festen Einrichtung werden. Jeden Mittwoch um ab 19 Uhr für jeden, der Lust hat. Alles ganz zwanglos und unverbindlich.



Logbucheintrag: 06.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 23°C

Manfred und Dörte kommen gegen 18 Uhr auf einem Sundowner vorbei. Habt ihr schon mal gebowlt, fragt Manfred. In Roquetas gibt es eine Bowlingbahn in dem riesigen Einkaufsparadies. Wir könnten mit dem Bus hinfahren und Bowling und Shopping verbinden. Es gibt dort übrigens auch einen großen, gut ausgestatteten Baumarkt, sehr verlockend. Wir verabreden uns für nächste Woche Donnerstag. Uwe und mir fallen noch zwei weitere Seglerpaare ein, die vielleicht auch an unserem Ausflug nach Roquetas interessiert sind.



Logbucheintrag: 08.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: bewölkt, 21°C

Wir wollen gerade einkaufen, als wir Bert (vom dt. Stammtisch) treffen. Um 14 Uhr gibt es Paella aus einer riesig großen Pfanne beim Supermarkt El Arbol. Es ist wohl eine Werbeaktion zur Wiedereröffnung nach der Renovierung: Bier und Paella kostenlos. Die Paella ist reichhaltig und die ausgegebenen Portionen üppig. Da bleibt heute bei uns die Küche auf jeden Fall kalt. Am späten Nachmittag ziehen dunkle Wolken auf, es regnet. Wir sitzen gemütlich im Salon und der Heizlüfter verbreitet eine wohlige Wärme.



Logbucheintrag: 12.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 23°C

Wie bereits in den letzen Tagen meint es das Wetter auch heute wieder gut mit uns. Blauer Himmel, Sonnenschein und kaum Wind. Uwe zieht es auf seinem Mountainbike zum Strand und ich fahre mit dem Bus zum Markt nach El Ejido. Ohne Uwe kann ich die vielen Marktstände ja viel genauer anschauen.....



Logbucheintrag: 13.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 23°C

Mit dem Bus um 10.15 Uhr fahren wir, d. h. Manfred und Dörte, Christoph und Marianne und Uwe und ich, nach Roquetas. Hocherfreut sind wir über den günstigen Fahrpreis von
2,02 € für 2 Personen. Da der Bus an jeder Milchkanne hält braucht er für die ca. 15 km eine gute Stunde. Die Zeit vergeht aber wie im Fluge, der Gesprächstoff geht nicht aus. Die Enttäuschung besonders für die Männer ist groß. Der Baumarkt hat wegen Inventur geschlossen. Aber die Bowlingbahn hat geöffnet. Wir spielen zwei Durchgänge. Manfred und Dörte spielen herausragend. Ich rage auch heraus, aber weil ich so schlecht spiele. So schlecht war ich doch damals gar nicht. Aber macht nichts, es hat trotzdem viel Spaß gemacht und wir sind auch beim nächsten Mal wieder dabei. Nach einem kleinen Snack bleibt allen noch viel Zeit, um das riesige Einkaufscenter zu erkunden. Wir treffen uns gegen 17.15 Uhr alle wieder an der Bushaltestelle. Dörte und ich zahlen beim Busfahrer wieder 2,02 € für 2 Personen. Christoph muss 4,04 € zahlen. Er bittet Dörte ihn im Gespräch mit dem Busfahrer zu unterstützen. Es stellt sich heraus, dass wir am Morgen alle zu wenig bezahlt haben. Dörte muss jetzt auch noch mal 2,02 € für die Rückfahrt nachlösen. Der Busfahrer denkt gar nicht an Uwe und mich und schlafende Hunde soll man ja bekanntlich nicht wecken. Fest steht jedoch: so günstig werden wir wohl nicht wieder mit dem Bus nach Roquetas fahren.



Logbucheintrag: 16.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 23°C

Das war eine Nacht begleitet von Gewitter und heftigen Niederschlägen. Um so erfreulicher blicken wir aus dem Cockpit. Die Sonne scheint, der Himmel lacht. Nachbar Karl will mit seinem Besuch heute Vormittag einen Ausflug zum Markt nach Vicar machen. Natürlich fahren wir gerne mit. Der Markt ist noch größer als in El Ejido, aber vom Angebot her ähnlich. Der Markt ist gut besucht. Es herrscht reges Treiben. Die Männer dürfen die Frauen nicht aus den Augen verlieren. Nur nicht so schnell Jungs, schließlich sind wir doch zum Gucken hier. Nach gutem Zureden ersteht Karl eine längst fällige neue Hose und für mich gibt es ein Paar Hausschuhe fürs Boot.



Logbucheintrag: 17.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: stark bewölkt, 19°C

Der nächste Herbststurm ist angekündigt. Da es noch nicht regnet und der Wind in akzeptabler Stärke bläst, unternehmen wir einen Spaziergang durch die Marina und treffen erst auf Dörte und dann auf Christoph. Mit quatschen geht die Zeit auch vorbei. Am späten Abend frischt der Wind kräftig auf, er ist sehr böig. Ganz gegen meine Angewohnheit klettere ich diesmal nicht ins Cockpit, um den Windmesser zu beobachten. Die Fender liegen auch gut, sagt Uwe. In der Nacht legt der Wind und die Böen noch zu. Wegen des Lärms ziehe ich von unserer Koje erst in den Salon, dann in die Bugkoje und anschließend wieder zurück zu Uwe in unsere Koje. Richtig schlafen kann ich aber nicht, denn dafür ist draußen einfach zuviel los.

Logbucheintrag: 18.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: stark bewölkt, Wind in Sturmstärke, 15°C

Der Wind erreicht mit 48 Knoten durchaus Sturmstärke. Die Nacht hindurch regnet es und der Wind heult in den Masten. Am späten Mittag beruhigt sich das Wetter dann endlich. Wir nutzen die Gelegenheit, um für heute Abend einzukaufen, denn Marianne und Christoph von der Shamu II kommen zum Abendessen. Uwe zaubert den ganzen Nachmittag und als unsere Gäste gegen 19 Uhr eintreffen steht das Menü:
Cocktail aus frischen Mangos (der Rest ist Uwes Geheimnis)
Avocadocreme mit Krabben, dazu eine nett arrangierte Salatbeilage und frisches Baguette
Hackfleischbällchen in Tomatensauce mit Reis (nach Jamie Oliver)
Griespudding mit Mangosaft und frischen Mangostückchen
Ein perfektes Menü perfekt ausgeführt und ein Genuss allein schon für das Auge. Wir nehmen uns viel Zeit für das Essen und so ist es nicht wenig verwunderlich, dass die Nachspeise erst kurz vor Mitternacht serviert wird. Die Zeit vergeht wie im Fluge und dann ist es auch schon 4 Uhr früh als sich unsere Gäste verabschieden. War es doch ein wirklich toller Abend.............



Logbucheintrag: 21.11.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: leicht bewölkt, 18°C

Heute fliege ich für 3 Wochen nach Deutschland. Uwe und Karl bringen mit gegen 15 Uhr zum Flughafen nach Almeria. Ich genieße die letzen warmen Sonnenstrahlen. Wer weiß schon welche Temperaturen mich in den nächsten Wochen erwarte.
In Palma de Mallorca habe ich offiziell 2 Stunden Aufenthalt, bevor es um 20 Uhr weiter nach Münster gehen soll. Der Abflug verzögert sich leider um sage und schreibe 3 Stunden. Meine Schwestern Elke und Sabine wollten mich eigentlich um 22.30 Uhr vom Flughafen abholen. Geplant war anschließend zu meinen Eltern nach Lotte zu fahren und dort gemütlich bei einem Gläschen auf sie zu warten, bis sie von einer Feier zurückkommen. Sie wissen nämlich gar nicht, dass ich schon heute komme. Es soll eine Überraschung werden. Nun verzögert sich alles dummerweise um 3 Stunden. Gegen 23 Uhr starten wir endlich und der Flugkapitän drückt ordentlich aufs Gaspedal und so treffen wir um 1 Uhr nachts in Münster ein. Elke und Sabine hatte ich über SMS informiert.



Logbucheintrag: 22.11.03
Position: Lotte / Deutschland
Wetter: bewölkt, 8°C

Es ist dann aber doch schon 1.30 Uhr, ehe wir drei Schwestern uns ausgiebig begrüßen und umarmen können. Dann nach etwa 40 Minuten fahren wir auch schon bei unseren Eltern auf den Hof. Das Haus ist vollkommen dunkel, kein Lichtlein brennt. Elke schließt die Haustür auf, Sabine folgt ihr, während ich noch am Auto verweile. Meine Mutter ist von den Geräuschen erwacht und steht auch schon im Flur. Sie sieht Elke und Sabine und fragt: Wo kommt ihr denn her? Aus Münster, von einer Party........! antwortet Sabine. Dann steh ich auf einmal im Flur und meine Mutter ist völlig aus dem Häuschen. Die Überraschung ist gelungen. Von dem Lärm aufgeweckt schaut auch unser Vater aus dem Schlafzimmer um die Ecke und wir schliessen uns nach gut 6 Monaten wieder in die Arme.



Logbucheintrag: 23.11. bis 11.12.03
Position: Lotte / Deutschland

Ich gehe nicht großartig auf meinen Aufenthalt in Deutschland ein. Neben Arztbesuchen und einigen Einkaufsbummeln lag mein Hauptinteresse darin, meine Familie, Freunde und Bekannte wieder zu treffen. Die Möglichkeiten habe ich auch ausgiebig genutzt und jedes Treffen genossen. Es war mir weniger wichtig von meinem Seglerleben zu erzählen. Vielmehr interessierten mich die Ereignisse, die meine Familie und meine Freunde in den letzten Monaten so bewegt hatten, ihre Wünsche und ihre Sorgen. Familie und gute Freunde gehören für mich nun mal zu den wichtigsten Dingen im Leben. ______________________________________________________________________________

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