Logbucheintrag: 02.07.03
Position: Portocolom / Mallorca
Wetter: sonnig, 28 °C

Die letzten Tage haben wir das Boot klar gemacht und unseren weiteren Törn geplant. Außerdem fühlen wir uns in Portocolom recht wohl. Wir liegen sicher und bequem an einer Mooringboje, haben gute Versorgungsmöglichkeiten im Ort und eine nette Badebucht gleich gegenüber. Fast jeden Tag treffen wir uns mit Peter und Monika von der SY Callisto. Sie geben uns viele Tipps zu Spanien, Portugal und den Kanar. Inseln. Sie selbst wollen Richtung Osten. Durch Zufall stellen wir fest, dass sie im Winterlager neben Rainer und Dirten von der Jenny von Westphalen gelegen haben. Wir kennen die beiden von unserem 14tägigen Aufenthalt in Amsterdam im letzten Jahr.

Logbucheintrag: 03.07.03
Position: Portocolom / Mallorca
Wetter: sonnig, 28 °C

Anfang der Woche ist Uwes alter Freund Klaus mit seiner Familie auf Mallorca eingetroffen. Sie kommen heute zu uns zu Besuch. Klaus und Ellen haben zwei 20 Monate alte Jungs, Max und Felix. Wir freuen uns sehr über ihren Besuch, da wir Klaus und Ellen lange nicht mehr gesehen haben und die Jungs bisher nur von Fotos kennen.


Logbucheintrag: 04.07.03
Position: Portocolom / Mallorca
Wetter: sonnig, 26 °C

Heute tanken wir noch mal Wasser, denn morgen geht es weiter Richtung Palma, dann Porto Andratx und Ibiza. Am Abend schauen wir noch mal bei Peter und Monika vorbei, um uns von ihnen zu verabschieden. Sie wollen auch in den nächsten Tagen weiter Richtung Menorca.



Logbucheintrag: 05.07.03
Position: Portocolom - Colonial St. Jordi / Mallorca
Wetter: sonnig, 25 °C

Am frühen Morgen starten wir. Monika und Peter sind extra aufgestanden um zu winken.
Gegen Mittag gehen wir wieder in der Nähe von Colonial St. Jordi vor Anker, in diesem wunderbar klaren, türkisfarbenen Wasser mit langem Sandstrand, wo wir an die Karibik erinnert werden.


Logbucheintrag: 06.07.03
Position: Colonial St. Jordi - Las Illetas / Mallorca
Wetter: sonnig, 25 °C

Wir machen uns auf den Weg an die Westküste der Bucht von Palma zur Isla Illetas. Dort nehmen wir am Abend Jan an Bord. Er kommt für zwei Wochen zu uns an Bord und segelt mit uns bis zum spanischen Festland nach Almerimar.


Logbucheintrag: 07.07.03
Position: Las Illetas - Puerto Andratx / Mallorca
Wetter: sonnig, 28 °C

Am frühen Morgen brechen wir auf Richtung Puerto Andratx. Nach einem verlängerten Badestopp über die heiße Mittagszeit gehen wir im Hafen von Andratx vor Anker. Dort treffen wir Peter und Karla von der Odolphus wieder. Wir haben sie in Mahon auf Menorca kennengelernt. Die Freude ist groß, denn sie sind ein tolles, humorvolles Seglerpaar. Am Abend schauen wir auch erst mal auf einen Drink bei ihnen vorbei.


Logbucheintrag: 08.07.03
Position: Puerto Andratx / Mallorca
Wetter: sonnig, 27 °C

Am Vormittag wird erst einmal Proviant für die nächsten Tage eingekauft. Das ist so anstrengend, dass sich die Herren am Nachmittag nicht zu einem Landgang überreden lassen. So mache ich mich allein auf den Weg, mache einen Besuch im Internetcafe und erkunde die vielen kleinen netten Strassen des Ortes. Leider treffe ich keinen dieser vielen Promis, die rund um Andratx ihr Anwesen haben. Allerdings bilde ich mir ein heute morgen im Supermarkt Jürgen von der Lippe gesehen zu haben........


Logbucheintrag: 09.07.03
Position: Puerto Andratx / Mallorca - Hafen von Formentera
Wetter: sonnig, 26 °C

Um 7.30 Uhr heißt es Anker auf Richtung Ibiza/Formentera. Peter und Karla sind zum Winken extra aufgestanden. Wie lieb von ihnen.
Bis Mittag ist es mehr Motorsegeln, doch dann passt der Wind und wir segeln Formentera entgegen. Gegen Mittag begleiten uns vier Delfine. Das Wasser ist so klar, dass ich den Eindruck habe ihnen direkt in die Augen schauen zu können. Herrlich diese Tiere, wie sie mit einer Eleganz und Dynamik sich im Wasser bewegen. Nach 11 Stunden erreichen wir unser Ziel, den karibisch angehauchten Strand von Espalmador bei Formentera. Dort treffen wir auch Richard wieder, der uns mit gut gekühltem Bier empfängt.


Logbucheintrag: 10.07.03
Position: vor dem Hafen von Formentera
Wetter: sonnig, 28 °C

Nachdem wir am Morgen schwer gearbeitet haben, nämlich Dinghimotor montieren und Sonnenverdeck aufbauen, genießen wir ein Bad im herrlichen türkisfarbenen total klaren Wasser. Am Nachmittag unternehmen wir eine Dinghitour entlang des langen Sandstrandes, wo Hunderte von Seglern und Motorboote vor Anker liegen, unter ihnen eine kupferfarbene Wally und die 104 m lange Motoryacht Lady Moura. Auf dieser Yacht sollen zur Zeit der König von Jordanien mit seiner Familie und der Sultan von Brunei ihre Ferien verbringen.
Später fahren wir mit dem Dinghi dann noch in den Hafen von Formentera und erkundigen uns nach den Marinapreisen. Für unsere Inspiration würden wir während der Hochsaison pro Tag 160 Euro bezahlen, in der Vor-/ Nachsaison nur schlappe 60 bzw. 92 Euro, plus Wasser und Strom natürlich.


Logbucheintrag: 12.07.03
Position: Formentera - Torrevieja / Spanien (Festland)
Wetter: sonnig, 28 °C
Mit achterlichen Winden segeln wir durch die Nacht an das Spanische Festland.


Logbucheintrag: 15.07.03
Position: Torrevieja
Wetter: sonnig, 35 °C
Nach 13 Monaten betritt Uwe erstmals wieder Europäisches Festland.


Logbucheintrag: 16.07.03
Position: Torrevieja / Spanien
Wetter: sonnig, 33 °C

Heute ist Feiertag zum Gedenken an irgendeine Jungfrau. Im Hafen findet eine Art Prozession statt. Hunderte von Menschen säumen die Hafenmauern, um daran teil zu nehmen. Gegen 21 Uhr ist es dann soweit. 60 bis 70 bunt geschmückte Boote durchqueren mehrfach den Hafen und verursachen dadurch natürlich erhebliche Wellen. Aber das stört uns überhaupt nicht. Es ist ein wunderschönes Schauspiel, das sich vor unseren Augen abspielt. Mitten unter den vielen Booten steht die Statue der gefeierten Jungfrau auf einem besonders schön geschmückten Fischerboot. Begleitet wird sie von festlich gekleideten meist jungen Leuten. Dazu ertönt von allen Seiten ein Konzert aus Hupen, Tröten und Typhons. Natürlich beteiligen wir uns dabei. Nach gut einer Stunde ist der Spuk vorbei. Die Sonne ist untergegangen und als feierlichen Abschluß gibt es noch ein ordentliches Feuerwerk.


Logbucheintrag: 17.07.03
Position: Torrevieja / Spanien
Wetter: sonnig, 31 °C

Am Morgen segeln wir weiter nach Almerimar. Unser Freund Richard, der vor zwei Tagen ebenfalls in Torrevieja eingetroffen ist, startet gemeinsam mit uns. Vor uns liegen etwa 150 Seemeilen, also eine Nachtfahrt. Da der Wind nur schwach weht, setzen wir den Blister und segeln mit gut 6 Knoten unserem Ziel entgegen. Leider flaut der Wind am Abend ab und so segeln wir mit Motorunterstützung weiter. Die Nacht ist ruhig und nur wenige Schiffe kreuzen unsere Route.


Logbucheintrag: 18.07.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 28 °C

Auch am Morgen bleibt es schwachwindig. Uwe ruft mich an Deck, denn eine riesige Herde von kleinen Delfinen kreuzt unseren Weg. Gegen 11 Uhr treffen wir in der Marina von Almerimar ein. Nachdem wir fest am Kai liegen, genehmigen wir uns einen Begrüßungstrunk, dazu laden wir Richard und seine Partnerin ein, die nur wenige Boote neben uns liegen. Für heute haben wir genug getan, müssen wir uns doch von den Anstrengungen der letzten Nacht erholen. Uwe lässt es sich jedoch nicht nehmen seine Inspiration vom Salz zu befreien, ja mal wieder so richtig mit Wasser abzuspülen. Das liebt sie und er wohl auch.....


Logbucheintrag: 22.07.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 28 °C

In den letzten Tagen sind wir sehr fleißig gewesen. Saubermachen, Wäsche waschen und viele kleine Reparaturen standen auf unserer Todo-Liste. Für die nächsten zwei Tage haben wir zusammen mit Richard einen Leihwagen genommen. Da wir ihn schon heute Abend holen, nutzen wir ihn auch gleich noch zum Einkaufen.


Logbucheintrag: 23.07.03
Position: Almerimar – Granada / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 30 °C

Fast mitten in der Nacht – 5 Uhr – klingelt der Wecker. Um 6 Uhr starten wir Richtung Granada zur Alhambra. Wir haben Eintrittskarten für 8.30 Uhr und benötigen sicherlich 1,5 – 2 Std. für die Anreise. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Nach mehr al 4 Stunden Besichtung verlassen wir Granada und wählen eine Nebenstrecke statt Autobahn, um nach Almerimar zurück zu kehren. Die Strassen schlängeln sich auf und ab durch die Berge, an kleinen Orten vorbei, teils grüne Landschaft, teils Einöde. Wir kommen nur langsam voran, aber dafür sehen wir recht viel von der Landschaft. Am späten Nachmittag erreichen wir El Ejido, die nächstgelegene größere Stadt von Almerimar. Wir können der Versuchung nicht widerstehen und so halten wir noch bei Aldi und Lidl, um noch Proviant für die nächsten Seemeilen einzukaufen. Mit vollem Kofferraum geht es dann zurück zur Marina.


Logbucheintrag: 24.07.03
Position: Almerimar – Sierra Nevada / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 29 °C

Heute starten wir erst um 9 Uhr, um eine Besichtigungstour mit dem Auto durch die Sierra Nevada zu machen. Auf der Autobahn fahren wir über Almeria und Guadix nach Granada. Wir durchfahren trostlose Einöde, Schluchten wie kleine Grand Canyons und passieren riesige Olivenhaine. Dann erschließen sich vor uns weite unendlich grüne Ebenen wie Oasen. Die Farbe der Gesteinsschichten der Berge erscheinen mal grau, dann braun bis rot, je nach Region. So wechselt die Landschaft immer wieder. In Guadix sehen wir viele in den Berg gebaute Wohnungen. Die Front der Häuser sehen ganz herkömmlich aus mit Fenstern und Haustüren, aber die Räume selbst sind in den Berg gearbeitet. Von Granada auf 800 m Höhe aus aufnehmen wir eine gut ausgebaute Serpentinenstrasse hinauf in das Skigebiet der Sierra Nevada auf 2080 m. Oben angekommen weht eine angenehme kühle Brise, aber leider ist kein Schnee mehr da und die Aussicht ist ein wenig diesig. Aber allein schon die Fahrt hier herauf hat sich gelohnt. Zurück geht es über die Autobahn bis zur Küste und dann an der Küste auf Nebenstrecken nach Almerimar. Hier tauchen wir übrigens wieder in die Plastiklandschaft ein. Wusstet ihr, dass rund um Almeria die Landschaft zugebaut ist mit Treibhäusern nach holländ. Prinzip? Wirklich Treibhäuser mit Plastikfoliendächern aufgereiht wie an einer Schnur. Von hier aus wird Europa mit Gemüse und Früchten versorgt.


Logbucheintrag: 25.07.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 30 °C

Heute Abend sind wir bei Richard zum Barbeque eingeladen. Wir bringen noch frische Maiskolben zum Grillen mit und Uwe bereitet einen Cocktail mit frischer Melone vor. Beides kommt gut an. Die Maiskolben bestreichen wir nach dem Grillen mit Butter und salzen sie. Probiert es mal, es ist wirklich lecker. Bis Mitternacht sitzen wir im Cockpit zusammen, bis plötzlich aufziehender Seenebel den schönen Abend schnell beendet.

Logbucheintrag: 29.07.03
Position: Almerimar / Costa del Sol / Spanien
Wetter: sonnig, 32 °C

Nach weiteren 3 Tagen Marinaleben machen wir uns heute morgen auf den Weg nach Gibraltar. Da wider Erwarten Schwachwind vorherrscht motoren wir. Da Richard beim Ausfahren aus der Marina kräftig Grundberührung hatte, läuft er zum Nachmittag einen Ankerplatz an. Er will tauchen und den Schiffsrumpf nach Schäden absuchen. Wir werden die Nacht durchfahren und am Morgen in Gibraltar eintreffen. Der Abend wird uns verschönt vom Anblick einer großen Herde Delphine, die uns ein Stück unseres Weges begleitet.



Logbucheintrag: 30.07.03
Position: Gibraltar
Wetter: sonnig, 26 °C

In der späten Nacht kommt endlich Wind auf. Das bedeutet Motor abstellen und Segel setzen. Und wieder sehen wir Delphine &Mac246; unsere Müdigkeit ist verflogen....Doch nach 2 Stunden schläft der Wind wieder ein und wir holen unser Großsegel ein. Da es noch nicht richtig ordentlich in den Lazyjacks liegt ziehe ich am Großfall, um es ein kleines Stück hoch zu ziehen. Ein höllischer Schmerz durchzuckt mein Kreuz und dann geht bei mir gar nichts mehr. Ich habe Angst um meine Wirbelsäule, meine Bandscheiben....Das Sitzen im Cockpit ist schmerzhaft, egal in welcher Position und der Gang zur Toilette ist nur mit Uwes Hilfe möglich. Als wir in Gibraltar eintreffen müssen wir am Steg der Einwanderungsbehörde zum Einklarieren anlegen. Das klappt auch gut mit fremder Unterstützung. Ich versuche mich zumindest im Werfen unserer Vorleine, was mir erneut heftige Schmerzen einbringt.
Da wir anschließend keinen Platz in der Marina bekommen, gehen wir vor Anker. Auch dieses Manöver muss Uwe allein durchführen. Das anschließende Einreiben meines Rückens und der Mittagsschlaf lindern den Schmerz ein wenig. Morgen früh versuchen wir erneut einen Liegeplatz in der Marina zu bekommen und dann werde ich einen Arzt aufsuchen.


Logbucheintrag: 31.07.03
Position: Gibraltar
Wetter: sonnig, 27 °C

Heute morgen haben wir Glück und bekommen in Sheppards Marina einen Liegeplatz. Ich suche umgehend einen Chiropraktiker auf, der mich sogleich behandelt. Einen weiteren Termin für morgen gibt er mir auch gleich mit. Ich muss bei meiner Versicherung erst mal nachfragen, ob sie die Kosten für einen Chiropraktiker trägt...... Vor der Marina treffe ich Uwe. Er steht dort zusammen mit Nick, den wir im Winter in Monastir kennen gelernt haben. Wie klein die Welt doch ist. Während ich mich den Rest des Tages schone, erledigt Uwe den Ölwechsel und repariert unsere elektrische Toilette. Das ist eine richtige Sch...Arbeit.
Richard und Jan sind gestern Abend in Gibraltar eingetroffen. Als kleines Highlight treffen wir uns heute Abend mit ihnen zu einem Kneipenbummel. Sie kennen sich hier von früheren Aufenthalten recht gut aus und werden uns ein wenig die Stadt zeigen.
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